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CaDA C61045W - Classic Sports Car - Review

September 12, 2021 - Lesezeit: 12 Minuten

Hallo zusammen,

vor einigen Monaten ging CaDA mit seiner Master-Serie an den Start. Für alle Sets, die in dieser Serie erscheinen, sind von CaDA lizenziert. Damit wirkt CaDA dem MOC-Klau aus Fernost entgegen und bildet den Schulterschluss mit der MOC-Community. In diesem Review stelle ich euch das "Classic Sports Car" aus dieser Reihe vor. Alles Weitere findet ihr, wie immer, nach dem Break!

Leider hat es CaDA in diesem Fall - anders als bei einigen anderen Sets - noch nicht geschafft, sich eine Lizenz des Fahrzeugherstellers zu sichern. Es braucht wirklich nicht viel Fantasie, um zu erkennen, dass dieses "Classic Sports Car" natürlich einen Porsche 911 darstellen soll. Grund dafür könnte möglicherweise die Partnerschaft zwischen Porsche und dem dänischen Klemmbaustein-Markführer sein.

Das soll dem Bauspaß allerdings keinen Abbruch tun. Markus Schlegel hat mit diesem MOC ordentlich abgeliefert und stellt was Bautechniken und Funktionen angeht, den Marktführer locker in den Schatten. Markus hatte seine Entwürfe auf MOC-Pages veröffentlicht, die leider mittlerweile vom Netz gegangen sind. Ich hätte an dieser Stelle gerne zu seinen Entwürfen verlinkt. Markus, wenn du das hier liest: Bitte melde dich und gib uns einen neuen Link zu deinen Entwürfen!

Das Set von CaDA ist problemlos bei deutschen Händlern zu bekommen. Nach der Zwangsversteuerung in vielen Fernost-Onlineshops und mit der Handlinggebühr der Post lohnt sich der individuelle Import nur noch in den seltensten Fällen. In meinem Fall habe ich beim Klemmbaustein-Dealer meines Vertrauens zugeschlagen. Bei Ralf's Steinewerk in Dillingen könnt ihr dieses Set für ca. 73 EUR abstauben. Ob ihr mit einer Kaufabsicht kommt, oder euch einfach nur über Klemmbausteine in gemütlicher und freundlicher Atmosphäre austauschen wollt: Ein Besuch am schönen Dillinger Odilienplatz lohnt sich IMMER.

Mit diesem Set erhaltet ihr 1429 Bauteile in einer guten bis sehr guten Qualität. Diese sind auf 21 Tüten und vier Bauabschnitte aufgeteilt. Die Bauanleitung besteht aus drei Teilen. CaDA empfiehlt den Bau ab einem Alter von 14 Jahren.

Die Verpackung

Bei diesem Set ist die Verpackung schon eine Attraktion für sich, wie ich finde. Eine hehre Kunst, die der Marktführer bei seinen Brot- und Butter-Sets leider verlernt hat. Der hochwertige Karton mit Relief-Effekt ist fast schon zu schade, um ihn zum Altpapier zu geben.

Wie ihr es von vielen anderen Sets kennt, gibt die Rückseite des Kartons einen Ausblick auf die Features des fertigen Modells. So lassen sich Fronthaube, Motorhaube und die Türen öffnen. Motor und Lenkung sind artikuliert.

Wie ihr vielleicht wisst, kommt Double Eagle / CaDA ursprünglich aus dem RC-Spielzeug- bzw. RC-Hobby-Bereich. So findet ihr auf deren Webseite neben Klemmbausteinen auch hochwertige Crawler oder ferngesteuerte Baumaschinen. Klar, dass es sich CaDA dann auch bei den Klemmbaustein-Sets nicht nehmen lässt, diese zumindest optional zu motorisieren. Entsprechende Ergänzungssets erhaltet ihr im sortierten Fachhandel.

Hebt man den Deckel ab, eröffnet sich der Ausblick auf zwei Innenkartons. Die silbernen Konturen des Porsches kommen schon sehr geil rüber.

Kleiner Spoiler: Allerdings folgt die Aufteilung der Steine in diese zwei Kartons keiner logischen Trennung. So sind z. B. Steine für Bauschritt 2 in beiden Kartons enthalten. Die beiden Kartons dienen also lediglich der Optik.

Der Aufbau

Vor dem eigentlichen Aufbau, wollen wir erstmal sehen, was uns so an Teilen entgegenkullert. CaDA trennt den Aufbau in vier unterschiedliche Schritte auf und verteilt die Bauteile in 21 Tüten.

Schade ist, dass CaDA hier "nur" den normalen Teiletrenner beilegt. Der Technic-Teiletrenner von CaDA ist legendär und sollte in keinem Technic-lastigen Klemmbaustein-Sortiment fehlen. Einen kurzen Überblick über den Technic-Teiletrenner und seine Funktionen, findet ihr im Beitrag zum CaDA C61016 - 919 Sports Car.

Sehr angenehm finde ich zudem, dass CaDA seinen Schriftzug auf den Noppen platziert hat. Das macht etwas mehr her als die neutralen Noppen anderer Hersteller und sorgt zu einem recht LEGO-lastigen Baugefühl.

Schritt 1

Etwas strange: Es müssen die Tüten aus Bauschritt 1+2 zusammen ausgepackt werden, um das Modul A fertig zu bauen. Logisch ist anders.

Lenkgetriebe etwas windig und hakelig. Bin mal gespannt, ob sich dies im finalen Ausbau durch Versteifungen verbessert.

Schritt 2

Im nächsten Schritt beginnen wir allmählich, die Karosserie hoch zu ziehen. Die Schweller sind montiert und die Federung vorbereitet. Ja, ihr habt richtig gelesen. Dieses Fahrzeug ist vorne und hinten gefedert!

Der Aufbau des Motors gestaltet sich ähnlich, wie bei moderneren Creator-Fahrzeugen des dänischen Marktführers auch. Um dem Originalmaßstab etwas näher zu kommen, werden hier Achs-Stopper auf kurze Kreuzachsen gesteckt, die von unten angehoben werden und so den Eindruck eines laufenden Motors erzeugen. Klar wird der Motor beim Anschieben des Fahrzeugs über die Hinterachse angetrieben.

Hat jemand von euch das Set gebaut? Gibt es unter denen auch Porsche-Spezialisten, die mir bestätigen können, dass die Zündreihenfolge der Zylinder identisch zum Original ist? Lasst es mich über Facebook oder Twitter wissen!

Schritt 3

Im vorletzten Bauabschnitt nimmt das Sports Car immer deutlichere Formen an. Spätestens hier sollte jede auch nur halbwegs Fahrzeug-affine Baumeister:in erkennen können, wohin die Reise geht und welches Fahrzeugmodell hier nachgestellt werden soll.

Etwas schade finde ich, dass die Türen in diesem Fall nicht wie z. B. der Mustang von LEGO über eine Scherenkinematik verfügt, welche den Öffnungswinkel der Tür limitiert.

Fazit

Nach dem vierten und damit letzten Bauabschnitt haben wir es geschafft. Zumindest, wenn wir lediglich die nicht motorisierte Variante des Sports Car bauen wollen. Sehen die Felgen nicht Hammer aus?

Naturgemäß gestaltet es sich alles andere als einfach, die runden Formen des Vorbilds mit den von uns so geliebten Klemmbausteinen nachzubilden. Dies im Hinterkopf behaltend, ist Markus Schlegel mit dem CaDA-Porsche eine attraktive Nachbildung des Originals gelungen. Sowohl von vorne, als auch von hinten macht das Sports Car eine tolle Figur.

Neben dem reinen optischen Aspekt, gesellen sich auch noch reichlich Funktionen, wie die funktionierende Lenkung, die Vollfederung und der mitlaufende Motor zum Set hinzu. Anders, als zu Anfang befürchtet, funktioniert die Lenkung butterweich und bleibt keinesfalls hängen. Hier wurde also im Nachgang noch für eine ausreichende Stabilität gesorgt.

Zusammen mit der bewährten Teilequalität von CaDA und dem Auslassen von groben Farbspielerein, wird somit aus den eckigen Klemmbausteinen eine wirklich runde Geschichte.

Ihr seid Fans der Creator-Fahrzeuge von LEGO oder euch gefällt das Original? Dann sollte dieser Porsche nicht in eurer Sammlung fehlen. Der günstige Preis reißt kein allzu großes Loch in die Haushaltskasse und ihr bekommt eine ordentliche Steinequalität für euer Geld. Der Aufbau ist abwechslungsreich, aber wie es sich für ein waschechtes MOC gehört, an der einen oder anderen Stelle auch ein wenig anspruchsvoll. Aber wollen wir nicht genau solche Sets, die einen etwas Fordern?

Habt ihr auch das Classic Sports Car auch gekauft? Wie fandet ihr den Aufbau? Gibt es etwas, das ihr ergänzen möchtet? Lasst es mich gerne über die verschiedenen Social Network Kanäle wissen! Ich freue mich sehr auf eure Meinung.