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CaDA C61031W - Initial-D Fujiwara's Tofu Shop - Review

Januar 23, 2022 - Lesezeit: 14 Minuten

Hallo zusammen,

CaDA schlachtet die Lizenz rund um die japanische Animationsserie "Initial D" mit äußerster Vehemenz aus. Einer der neuesten Ableger ist der Tofu-Laden in dem der Hauptdarsteller der Serie fleißig seinem Vater miit diversen Lieferfahrten aushilft. Dabei handelt es sich um nicht weniger als das erste Modular Building aus CaDA's Plastikschmiede.

Wer hätte gedacht, dass die zuerst noch ohne offizielle Lizenz veröffentlichten Fahrzeuge wie das "86 Super Car" derart in der Klemmbaustein-Community einschlagen? Der Erfolg dieser ersten Sets hat CaDA dazu veranlasst, sich sowohl eine offizielle Lizenz der Fahrzeughersteller Mazda und Toyota als auch eine Lizenz des "Initial D" Franchise zuzulegen.

Damit ist CaDA einer der leider noch wenigen Hersteller aus Fernost, die auf offizielle Lizenzen setzen. Zusammen mit der insgesamt hohen Qualität der Bauteile macht CaDA für mich persönlich zu einem der sympathischsten und erfolgreichsten Hersteller von Asia-Klemmbausteinen.

Da ich seit einigen Jahren auch ein großer Fan von Modular Buildings bin, hat es mich um so mehr aus den Socken gehauen, als ich per Zufall gesehen habe, dass CaDA ein neues Gebäude unter der "Initial D"-Lizenz aufgelegt hat. Das Gebäude landete unmittelbar auf meiner "Will-haben"-Liste.

Leider hat es sich dann aber doch noch etwas hingezogen, bis ich mir das Set zulegen konnte. Am 11.11.2021 war es dann soweit. Am Singles-Day gab es auf AliExpress ein Angebot, zu dem ich einfach nicht "Nein" sagen konnte. Für etwas mehr als 60 EUR (aktuell ca. 95 EUR bei AliExpress) musste ich einfach zuschlagen. Aber auch der reguläre Preis von knapp 100 EUR inkl. Versand ist angesichts der 1908 im Set befindlichen Teile sehr fair. Die von AliExpress aufgerufenen Preise enthalten dabei auch bereits die Einfuhrumsatzsteuer.

Die Verpackung

Wie so oft, wenn man ein Klemmbaustein bei AliExpress bestellt, kommt das Set ohne den Originalkarton bei euch zuhause an. Das ist wichtig zu wissen, wenn ihr das Set möglicherweise verschenken wollt. Wenn es euch auf den Originalkarton ankommt, solltet ihr euch also besser bei einem in Deutschland ansässigen Händler umschauen.

Der Aufbau

Die Designer von CaDA haben den Aufbau in insgesamt fünf Bauabschnitte aufgeteilt. Die Idee dahinter ist, jedem Stockwerk zwei Bauschritte plus einen letzten Abschnitt für die Dachkonstruktion zukommen zu lassen.

Das Set enthält leider keine Minifiguren.

Allerdings stellt sich beim Bau heraus, dass CaDA noch immer nicht gelernt hat, die Bausteine sauber auf die selbst gewählten Bauschritte aufzuteilen. So sind Bausteine, die laut Anleitung zu Bauschritt 1 gehören, in den Tüten zu Bauschnitt 2 enthalten. Das ist leider eine typische CaDA-Krankheit. Falls ihr beim Bau also an einen Punkt kommt, von dem ihr glaubt, dass euch Steine fehlen: Reißt einfach die Tüten des kommenden Bauabschnitts auf. Das passt dann schon.

Durch den Aufdruck des CaDA-Schriftzugs auf den Noppen und die mittlerweile gut ausbalancierte Klemmkraft, wirkt der Aufbau angenehm vertraut, wenn man von den Bausteinen des dänischen Marktführers herkommt. 

Mit mehr oder weniger Kratzern auf Fliesen und Scheiben muss man allerdings leider dennoch rechnen. Wie ich schon in früheren Beiträgen geschrieben habe, bin ich mir allerdings nicht sicher, wie sehr das dem Hersteller oder dem dann doch eher ruppigen (Flug-)Transport der Sets zuzuschreiben ist.

Was ich allerdings nicht verstanden habe ist, dass es CaDA bei den im Maßstab passenden Fahrzeugen geschafft hat, die Scheiben separat zu verpacken. In diesem deutlich umfangreicheren Set haben sie es leider verpennt. Ärgerlich.

Die Bauanleitungen von CaDA sind über jeden Zweifel erhaben. Hier findet man sich auch unerfahrene Baumeister:Innen, die allerdings zumindest 12 oder älter sein sollten, schnell zurecht. Eine grafische Übersicht über alle Bauschritte gibt einen ersten groben Überblick und hilft, die Tüten ein wenig vorzusortieren. Zu jedem Bauschritt gibt es eine Teileliste und eine Darstellung, wo die neu herausgesuchten Teile genau zu platzieren sind.

Leider gehört aber auch ein nicht ganz kleines Sticker-Sheet zum Set. Dagegen ist im Grunde auch nichts einzuwenden, wenn denn die Sticker nicht so super-passgenau zugeschnitten wären. Ein bisschen Luft zum Korrigieren wäre durchaus ganz nett gewesen. Jüngere Klemmer:Innen werden hier sicher eine ruhige Hand zur Unterstützung benötigen.

Schritte 1 und 2

Wie bereits oben angemerkt wird in den ersten beiden Bauschritten die erste Etage des Gebäudes errichtet. In dieser Etage findet ihr den Shop mit angegliedertem Produktionsbereich, einen Wohnbereich, sowie einen Treppenaufgang.

Die Grundfläche ist aus vier 16x16 und zwei 2x16 Plates zusammengesetzt. Dadurch ergibt sich eine Fläche von 32 x 34 Noppen! Das ist wichtig zu wissen, wenn man dieses Gebäude in eine City aus traditionellen Modular Buildings integrieren möchte, die eine Grundfläche von 32x32 haben. Hier müsst ihr ggfs. ein wenig umplanen, damit das Gebäude passt.

Sowohl Interieur, als auch das Äußere des Gebäudes ist super-liebevoll und detailreich gestaltet. Sei es der Eingangsbereich oder die Sprinkleranlage am Parkplatz des Gebäudes.

Leider wirkt sich der Detailreichtum bei den Produktionsgeräten auch zu einer ziemlichen Fummelei aus, bei der jedes Teil sauber ausgerichtet sein will.

Hinzu kommt, dass die Maschinen im Produktionsbereich an nur einer Noppe halten sollen. Also bei allem Respekt, CaDA: Das kannste knicken. Ursache sind dabei die zum Aufbau der Maschinen verwendeten Brick Round 4x4, die auf der einen Noppe nahezu NULL Klemmkraft haben. Zum Glück handelt es sich dabei um die einzigen negativen Ausreißer.

Meine Lösung war es, die Jumper Plates mit nur einer Noppe, gegen ordinäre 2x2 Plates zu tauschen. Das klemmt dann zwar etwas besser, aber selbst dann halten die Maschinen nur gerade so. Ein Wermutstropfen, bei einer ansonsten tadellosen Klemmkraft.

Ein zumindest für mich überraschendes Feature, das ich so bisher noch bei keinem anderen Modular Building gesehen habe, ist die Möglichkeit, die Wand des Gebäudes wie bei einem klassischen Puppenhaus aufzuklappen. Das ist gar nicht mal so doof, spart man sich damit doch das Auseinanderbauen des Gebäudes, wenn man mal dem interessierten Besuch die Inneneinrichtung zeigen möchte.

Schritte 3 und 4

Die nächsten beiden Bauschritte widmen sich dem Obergeschoss des Hauses. Auch auf dieser Etage haben die Designer eine Möglichkeit eingebaut, die Seite des Gebäudes aufzuklappen, um einen Einblick in das Gebäude zu gewähren.

Die Hälfte der zweiten Etage ist dem Zimmer von Takumi gewidmet. Hier finden sich sowohl ein hübsch gestaltetes Bett, sowie ein Schreibtisch und ein Aktenschrank mit Radio. Ein Haushalt wäre aber nicht komplett, ohne ein hübsch eingerichtetes Esszimmer.

Etwas unglücklich war ich über den Sticker, der den Schirm über dem Eingang ziert. Statt dieses Element in mehrere Sticker aufzuteilen, hat sich CaDA entschlossen einen großen Sticker zu entwerfen, der über mehrere Teile geklebt wird und zudem ein paar Milimeter zu groß zugeschnitten ist.

Dies resultiert in kleinen Luftblasen unter dem Sticker und macht es erforderlich, dass man mit einem Modellbauskalpell oder einer ausreichend kleinen Schere selbst nacharbeiten muss.

Wenn ihr euch in diesem Bauschritt unsicher seid, lasst den Sticker einfach weg. Dann ist das Gebäude zwar optisch nicht mehr ganz so nah an seinem Serien-Pendant, aber aus meiner Sicht dennoch optisch gefälliger.

Fazit

Im letzten Bauschritt beschäftigen wir uns dann nur noch mit der Dachkonstruktion und einigen Deko-Elementen im Außenbereich.

Viel Spannendes gibt es hier nicht mehr zu entdecken. Unter dem Dach findet ihr keine Einrichtung oder versteckte Features. Erwähnenswert finde ich aber dennoch die Menge (insgesamt 90 Stück) an Dachziegeln, die diesem Set beiliegen.

Nicht nur, dass diese den traditionellen japanischen Baustil recht originalgetreu abbilden. Bei einer schnellen Suche über Bricklink konnte ich keine vergleichbaren Bausteine aus dem Sortiment des dänischen Marktführers finden und mir ist kein anderes Set bekannt, in dem diese Teile bisher enthalten waren.

Wie bereits zuvor erwähnt, passen die im Maßstab 1:24 erhältlichen Fahrzeuge von CaDA super zu diesem Set. Um euch einen kleinen Einblick zu geben, habe ich den Trueno einmal beispielhaft auf dem am Gebäude befindlichen Parkplatz abgestellt.

Schlussendlich und insgesamt kann ich dieses Set eigentlich nur weiter empfehlen. Neben den nicht verpackten Scheiben, der mit minimalem Aufwand optimierbaren Klemmkraft der Produktionsmaschinen und dem großen und schlecht zugeschnittenen Sticker, leistet sich CaDA bei diesem Set keinen groben Schnitzer.

Das Modular Building glänzt mit hübschem Design und einer schönen Inneneinrichtung. Selbst zum regulären Preis erhält man ein durchdachtes und funktionales Gebäude für die eigene City.

Mir persönlich fehlen dabei noch die passenden Minifiguren, die CaDA aber mit Sicherheit bewusst aufgrund der aktuellen Streit-Situation außen vor lässt. Vielleicht werde ich hier noch selber ein wenig kreativ.